Brettchenborte "Birds in the Woods"

Man sollte es nicht glauben, was für Motive man nachweben kann. In diesem Fall ist es ein Motiv mit Vögel aus der angelsächsischen Zeit.

Als angelsächsische Periode wird die Zeit britischer Geschichte von etwa 450 bis 1066 angesehen, als schließlich die Normannen das Land eroberten.


Etwas Geschichte zu den Angelsachsen zur Wikingerzeit

Zu Beginn des 9. Jahrhunderts nahmen die gewaltsamen Einfälle und Raubzüge der Wikinger zu, die Epoche der Wikingerzeit in den angelsächsischen Reichen begann. Zunächst gelangen den Angelsachsen durchaus auch einige Abwehrerfolge, bevor die Intensität der Angriffe zunahm. Besonders verheerend waren die Folgen des großen Wikingereinfalls von 866 (Großes Heidnisches Heer). Im Norden Englands etablierten sich die Dänen im Danelag. Die angelsächsische Sprache wurde deshalb auch durch das Dänische beeinflusst.

Alfred der Große konnte die Wikinger 878 zwar zurückschlagen und weite Teile des angelsächsischen Englands vereinen, die Wikingergefahr blieb aber auch in der Folgezeit bestehen. Dennoch stellt Alfreds Regierungszeit einen Höhepunkt der angelsächsischen Geschichte dar, in der es auch zu einer kulturellen Neuentfaltung kam. Die folgenden angelsächsischen Könige Englands mussten sich aber wieder mit äußeren Bedrohungen und inneren Konflikten beschäftigen.

Im frühen 11. Jahrhundert beherrschte Knut der Große ein Nordseereich, zu dem auch England gehörte, wenngleich Knuts Reich mit seinem Tod wieder zerfiel.

Im Jahre 1066 wurde das Gebiet der Angelsachsen von den Normannen erobert. Gleichwohl hielten sich angelsächsische Kultur und Sprache noch längere Zeit, bis eine Vermischung mit der französischen Sprache der Normannen eintrat. Ein Beispiel für die Auseinandersetzung zwischen Angelsachsen und Normannen ist die Legendenfigur Robin Hood, der die Angelsachsen im Widerstand gegen die Normannenherrschaft symbolisierte.

Allgemeines zur Borte

Vor einiger Zeit bin ich auf die Webseite von Shelagh Lewins gestossen und war sehr beeindruckt von ihren Arbeiten. Sie hat auch den Webbrief geschrieben, wofür wir ihr sehr dankbar sind ! Aber schauen wir das alles uns einmal näher an, denn wieder ist alles in englischer Sprache abgefasst.

Webtechnik
  • Die Borte wird in der Laceby - Technik gewebt. Diese Technik gehört zu der Brettchenweberei. 
  • Man könnte die Borte übrigens auch mit Kammweben anfertigen, was deutlich einfacher ist, aber nicht so reisfest wird.

Wie soll die Borte aussehen ?



Was für Materialien brauchen wir dazu ?

Wie immer braucht es gar nicht viel:
  • Brettchenwebrahmen
  • einfaches Webschiffchen
  • Wolle in 2 Farben, zum Beispiel
    • royalblau
    • naturweiss
  • 25 Webbrettchen (aus Pappe, Holz, Horn, Knochen oder Metall je nach Geschmack)
  • Anleitung, also Webbrief und Drehrhythmus
  • viel Geduld

Webbrief



Bemerkung:
  • Neigung der Linie = Winkel des Webbrettchen von oben gesehen

Achtung:

Die Beschriftung der Webbrettchen war und ist immer eine Herausforderung, weil es keine einheitliche "Beschriftung" gibt.

Am besten ist es, man beschriftet seine Webbrettchen mit einem Bleistift entsprechend der Zeichnung. In die Mitte vermerkt man noch die Nummer des Webbrettchens. Dann sollte beim Aufschären auch nichts schief gehen.

Anmerkungen zum Aufschären:
  • Der Webbrief zeigt, wie die Webbrettchen aufgefädelt und angeordnet werden sollten, bevor Sie mit dem Weben beginnen:
    • Obwohl pro Musterwebbrettchen (3-8) mit vier Löcher  verwendet werden, werden nur zwei Löcher mit Fäden versehen und zwei leer gelassen.
    • Die Kettfäden für A und B beide durch Loch A fädeln, wobei Loch B leer bleibt. Ebenso das Fadenloch C mit einem weißen und einem blauen Faden, wobei D leer gehalten wird.
    • Jedes Randwebbrettchen (1, 2, 9, 10) mit vier weißen Fäden einfädeln, einen in jedem Loch.

Webanleitung:

Hinweise:
  • Drehen Sie die vier Randtafeln vorwärts bei jedem Pick.
  • Erstellen Sie das Muster, indem Sie entweder einen weißen oder blauen Faden manuell anheben und der Tabelle folgen.

Ähnliche Borte ist die mit dem Papageientaucher ("Puffin" = Papageientaucher):

Quellen: