Neues Webprojekt

Allgemeines

Ein Muster, dass sich leicht zu weben lässt, und somit auch für Anfänger geeignet ist. Zum Schluß sieht sie überdies auch noch sehr edel aus

Die Borte ist "neuzeitlich", nicht aus der Wikingerzeit. Zumindest ist mir da nichts bekannt.

Man braucht nicht viel, um diese Borte zu weben:
  • 12 Webbrettchen
  • Wolle (am besten Häkelwolle) in 4 Farben 
    • Beispiele: 
      • hellbeige, beige, braun, wallnussbraun
      • beige, rot, grün, dunkelgrün
  • Webschiffchen
  • Brettchenwebrahmen
  • ggf. Fadenspanner

Scheidung in der Wikingerzeit

Um eine Übersicht über die Ehe in Viking Scandinavia zu erhalten, muss man sich kurz mit dem Brauch der Scheidung befassen.

Die Wikinger waren als mittelalterliches europäisches Volk einzigartig, da sie umfangreiche Vorkehrungen für die Scheidung getroffen hatten. Auch nachdem das Christentum zur akzeptierten Religion Skandinaviens wurde, war die Scheidung im Norden nach wie vor ein weit verbreiteter Brauch und diente als soziales Sicherheitsventil für ein Volk, dessen Ehen zum Wohle seiner Familien und nicht zum maximalen Glück des Ehepaares arrangiert wurden. Die Scheidung erlaubte es einem unglücklichen Paar, sich zu trennen und es erneut mit neuen Partnern zu versuchen, bevor Ressentiments zu Hass wurden, der Fehden und Gewalt auslösen konnte. Indem man sich die Gesetze und Bräuche rund um die Scheidung ansieht, kann man ein besseres Verständnis für die Bedingungen gewinnen, die in einer Wikinger-Ehe vorherrschen werden, wie sie durch Beispiele für Handlungen verdeutlicht werden, die eine Ehe beenden würden.

Verarbeitung von Holz - Möbelstücke und Hausrat

Die Handwerker der Wikingerzeit nutzten bei ihrer Arbeit eine Vielzahl von Hölzern.

Ross Johnson schreibt hierzu:
"Dazu gehörten nicht nur immergrüne Arten wie Tanne, Eibe, Fichte und Kiefer, sondern auch Laubhölzer wie Esche, Eiche, Erle, Birke und Buche. Die konsequente Verwendung von spezifischen Hölzern für bestimmte Anwendungen, wie z.B. im Schiffbau oder in Truhen, zeigt, dass geschickte Holzhandwerker der Wikingerzeit das Holz entsprechend dem Projekt wählen würden, genau wie moderne Holzarbeiter".
Betrachtet man nur wenige Möbelfunde aus Dublin, so ist diese Palette von Holzarten deutlich zu erkennen.
  • Erle 
    • DW12, ein aufwendig geschnitzter Tierkopfstuhl Terminal
  • Buchenholz 
    • der Buchenholzstuhl aus dem Oseberg Fundstück
    • eines der Beine eines Hockers aus dem 10. Jahrhundert aus dem Hause Winchester.
  • Ahorn 
    • 8945, ein quadratischer Ahornblock, der ursprünglich Teil der Rückseite oder der Seite eines Stuhls, einer Bank oder eines Gestells war.
  • Eiche 
    • 8946, 8947 und 8948, "D"-förmige Sitze für 3-beinige Hocker
    • 8949, 8950 und 9176, Klosettsitze, aus dicken, radial gespaltenen Eichendiele
    •  Exeter Klosettsitz, ca. 950AD
    • 8684, 8689 Ausschnitte aus dem Klosettsittbau
  • Sweet Chestnut 
    • ein weiteres Bein aus einem Hocker aus dem 10. Jahrhundert, der in Winchester gefunden wurde.
  • Willow 
    • DW11, ein nicht identifiziertes Möbelstück, das als durchbrochener Ast geschnitzt wurde
    • DW39, ein Bretterbank-Ende.

Holzreste aus York:
  • Erle 
    • Ausgießer und Stutzen für Behälter oder Eimer (S. 2258-2260); 
      • Holzstopfen oder Spundzapfen (S. 2265)
      • Wannen (S. 2273-2274)
      • Holzstifte (S. 2309)
  • Espen 
    • Rechen (S. 2319)
  • Esche 
    • Holzstopper oder -spunde (S. 2265)
    • Messergriffe (S. 2283)
    • Rechen (S. 2319)
  • Birke 
    • Messergriffe (S. 2283)
  • Buchsbaum 
    • Messergriffe (S. 2283)
  • Holunder 
    • Stutzen und Stutzen für Behälter oder Eimer (S. 2258-2260)
  • Obstholz (Prunus sp., wahrscheinlich Kirsche oder Schlehe)
    • Löffel (S. 2268)
  • Obstholz (Pomoidae Familie, inkl. Apfel, Birne, Weißdorn, etc.)
    • Messergriffe (S. 2283)
  • Haselnuss 
    • Holzstopper oder -stöpsel (S. 2265)
    • Löffel (S. 2268)
    • Holzstifte (S. 2309)
  • Ahorn 
    • Stutzen und Stutzen für Behälter oder Eimer (S. 2258-2260
    • Löffel (S. 2268)
  • Eichen 
    • Eimer (S. 2226)
    • Topfdeckel (S. 2262)
    • Löffel (S. 2268)
    • Spatel (S. 2269-2270)
    • Schaufeln, Spaten, Mistgabel, Alttiere (S. 2313-2319)
    • Rechen (S. 2319)
  • Pappel 
    • Tröge (S. 2273-2274)
    • Rechen (S. 2319)
  • Waldkiefer 
    • Holzstifte (S. 2309)
  • Spindelholz (Euonymus europaeus)
    • Messergriffe (S. 2283)
  • Weide 
    • Eimer (S. 2226)
  • Eiben 
    • Eimer (S. 2226)
    • Löffel (S. 2268)
    • Spatel (S. 2269-2270)
    • Holzstifte (S. 2309)
 Gary R. Halstead schreibt weiter:
 "Die Tischler nutzten weitgehend die vor Ort verfügbaren Hölzer. Schöttmuller stellt die folgende Hierarchie der Möbelhölzer in der italienischen Renaissance fest: Kastanie, Ulme und Pappel für einfache Möbel; Fichte, Kiefer, Zypresse, Eibe und Esche für mittlere Stücke; und Nussbaum für das obere Ende. Kolchins Arbeit über das mittelalterliche Nowgorod hingegen findet große Mengen an heimischer Kiefer und Fichte, obwohl es eine beträchtliche Menge an importiertem Holz gibt. Insgesamt nutzten die Tischler von Nowgorod 27 Holzarten, von denen 19 lokal gewonnen und acht importiert wurden".

Quellen:

Webbrettchen aus Holz

4Loch-Webbrettchen aus Holz
Vor Jahren habe ich mir für bezahlbares Geld Webbrettchen aus Holz im Museumsdorf Düppel gekauft. Diese haben nun nach fast 20 Jahren "ausgedient". Die Qualität der Holzbrettchen, die ich mir dann dort gekauft habe, war nicht so toll wie die, mit denen ich gewebt hatte.

Also habe ich Tante Google befragt. Holzwebbrettchen gab es zwar zuhauf, aber das Geld, was diese kosten, möchte ich definitiv nicht ausgeben. Da war es wirklich zu überlegen, ob ich mir nicht welche aus Metall zulegen sollte. Metallwebbrettchen sind - bei guter Pflege - eigentlich nicht kaputt zu bekommen.

Schliesslich habe ich noch schöne Holzbrettchen gefunden. Aber sollte ich mir diese kaufen, zumal dies als "Anfängerset" oder "Experimentierset" in einem Museum angeboten wurde ?

Lange Rede, kurzer Sinn: Ich habe mir neue Webbrettchen geleistet (siehe Bild links). Für den Preis von 4,50 Euro für 10 Stück kann man nichts falsch machen 😀

Diese sind aus Pappelholz und etwa 7 x 7 cm gross. Auch die Dicke des Holzes ist dicker als meine ersten Holzbrettchen. Sie liegen insgesamt viel besser in der Hand und das Brettchenweben macht viel mehr Freude als vorher.


Aldís Auðr Thorvalddottír

Brettchenborte "Birds in the Woods"

Man sollte es nicht glauben, was für Motive man nachweben kann. In diesem Fall ist es ein Motiv mit Vögel aus der angelsächsischen Zeit.

Als angelsächsische Periode wird die Zeit britischer Geschichte von etwa 450 bis 1066 angesehen, als schließlich die Normannen das Land eroberten.

Brettchenborte "Pfauenfeder"

Pfauenfeder sind nicht nur wunderschön, an vielen Mützen von Karnevalsprinzen zu finden, sondern scheinen auch zu inspirieren. Cynthia Meyers (siehe Blog hier) hat ein tolles Muster entworfen. Das beste daran ist, dass sie es auch veröffentlicht hat, so dass man es nachweben kann. Für diejenigen, die keine englische Sprache können, werde ich mal versuchen, das Ganze so zu erklären, dass es verständlich wird.

Um es vorab zu nehmen:
  • Ihr braucht nicht viel "Schisselaweng", aber unglaublich viel Geduld und Konzentration.
  • Die Borte lässt sich auch von Anfängern gut nachweben.
  • Ich empfehle den Gebrauch eines Webrahmens, weil man durchaus auch eine Webpause einlegen muss.
  • Die Borte ist vermutlich nicht historisch, aber wunderschön.
Also dann ..

Bogen aus Eibe für Aldís

Aus der Wikipedia (Artikel: klick hier):
"Über Pfeil und Bogen weiß man wenig, da sie in den Gräbern nicht zu finden sind. Die in den dänischen Moorfunden geborgenen Bogen hatten eine Länge von ungefähr 1,50 m. Der Bogen wird sogar einmal als Längenmaß verwendet: Die Strecke für eine Art Spießrutenlauf für einen Dieb soll neun Bogen eines erwachsenen Mannes lang sein.

Nach den Funden in Haithabu handelte es sich um Langbogen aus Eibenholz.

Der Skalde Guþorm Sindri verwendet für König Erich Blutaxt die Kenning „Ulmensehnenspanner“, woraus zu entnehmen ist, dass Bögen auch aus Ulmenholz gefertigt wurden. Manchmal waren die Enden mit Metall oder Knochen versteift. Der mittlere Teil wurde oft durch eine Unterlage aus einer weiteren Holzlage oder aus Horn verstärkt. Die Hornbogen waren wohl nur als ausländische Waffen bekannt und werden zuweilen als ‚türkische Bogen‘ bezeichnet. Die Pfeile hatten Widerhaken.

Die Langbogen waren keine Jagdwaffen.

Die Bogensehne bestand offenbar ursprünglich aus Tierdarm oder Tiersehnen, in historischer Zeit aber in der Regel aus Flachs."

Nicht nur im Krieg, sondern auch bei der Jagd waren Pfeil und Bogen für die Wikinger unentbehrlich. Davon zeugt die Vielzahl von Pfeilspitzen, die überall dort gefunden wurden.

Bögen wurden hauptsächlich aus Eibenholz, Eschen- oder Ulmenholz gebaut. Hickory, wie wir es heute oft sehen, gab es nicht.

Pfeilspitzen wurden hauptsächlich aus Eisen hergestellt, aber auch Tierknochen und Walbein wurden dafür verwendet.

Den ersten Bogen hat Aldís bei Ralf Falk seinerzeit in Hildesheim auf einem Mittelaltermarkt gekauft. Es war ein Jagdbogen, den sie sehr gemocht hatte. Dieser wurde aber nicht so alt, denn wo Kräfte sinnlos walten ... Er brach ab und wurde nicht ersetzt von dem Verursacher, trotz Versorechen.

Für uns gilt nun, dass wir gar nichts mehr verleihen, nicht einmal mehr einfache Dinge wie Geschirr. Eine andere Lehre kann man daraus nicht ziehen.

Wir haben nun einen Eibe-Rohling ergattern können. Daraus soll nun der neue Bogen 2019 entstehen ...

Webbrettchen

Drawing of the weaving tablets, and their unusual hole placement, from the Oseberg ship burial.
  • By Ann Christine Eek.
  • Museum : 
    • Kulturhistorisk museum, UiO
    • MuseumNo : C55000,
    • InventoryNo : Saksnr05_8823_2_546b_C55000_.

Historie Nordfolk

Wer wir sind

Wir widmen uns dem Hobby "Living History" / "Reenactment". Der  Schwerpunkt unserer Darsteller liegt in der sogenannten Wikingerzeit  (793 n. Chr bis 1066 n. Chr.).

Dabei verstehen wir uns lediglich als eine Art “Vermittler” zwischen der Vergangenheit und dem Neuzeit. Uns als „authentisch“ darzustellen wollen wir uns nicht anmaßen. Wir leben in der Neuzeit und stehen mit beiden Beinen im Hier und Jetzt.

Der respektvolle Umgang mit den Fertigkeiten, die für die Menschen der damaligen Zeit zum Großteil überlebenswichtig waren, bringt auch ein hohes Maß an Verantwortung mit sich. Sehr viele historische Fakten wurden im Lauf der Geschichte verdreht, fehlgedeutet und leider auch zeitweise missbraucht, was verheerende Folgen hatte. Wenn wir durch unser vielschichtiges Hobby ein klein wenig dazu beitragen können, Unwissen oder auch Halbwissen in Wissen und Ignoranz in Respekt zu wandeln, ist ein großer Schritt getan, über den wir uns sehr freuen.

Wir selber distanzieren uns von politischen Ideologien jeglicher Art, und auch auf Werte wie Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau, Religionsfreiheit und anderes legen wir hohen Wert.

Jeder, der ersthaft Interesse hat, ist eingeladen, bei uns als Mitglied oder Besucher aktiv mitzumachen.