Stände der "Wikingergesellschaft"

Es gibt in der Wikingerzeit folgende Stände, soweit man es weiß (geordnet vom niedrigsten zum höchsten Stand):

Sklaven
 
Sklaven waren rechtlos und galten als Sachbesitz, ebenso wie Vieh, oder andere Dinge, die man ein- und verkaufen kann. Sklaven sind oftmals als "Beute" von Kriegs- oder Plünderzügen mit nach Hause genommen worden. Manchmal wurden sie sogar getötet, wenn ihr Herr gestorben war, und zu diesen ins Grab gelegt. Doch konnten sie auch freigelassen werden oder sich selbst freikaufen.

Thraell

Ein Thraell war besitzlos.

Mit "Thraell" bezeichnet man das Gesinde, die als Knecht oder Magd auf Höfen arbeiten.

Karlar

Diese Schicht war die größte Gruppe der wikingerzeitlichen Gesellschaft. Mit "Karlar" bezeichnet man die Freien, die Waffen tragen durften und am Thing teilnehmen konnten:
  • Bauern mit eigenem Landbesitz
  • Handwerker
  • Händler

Hesire
 
Hesire ist ein Berufskrieger. Sie stehen in den Diensten eines Jarls oder Königs.

Skalden

Skalden sind Dichter. Skalden waren in der Gesellschaft hoch angesehen.

Bondi

Der Bondi ist der Vorsteher einer Hofgemeinschaft oder einer Sippe.

Jarl (Plural: Jarlar)
 
Der Jarl ist der Vorsteher eines kleines Fjordes oder war später auch unter Umständen Mitglied des königlichen Rates und Anführer einer Kriegergruppe. Zum Verständnis: Man könnte die Jarlsstellung mit der eines Herzogs vergleichen.

Königliche Familie

Erst ab dem 10. Jh. steht über dem Jarl noch die königliche Familie.

Häuptlinge und Könige waren nicht absolute Herrscher, sondern von den Beschlüssen der Thinge (Versammlungen aller freien Mäner) abhängig.

Um 1050 herrschten Könige in Norwegen, Schweden und Dänemark. Die Thinge verloren immer weiter an Einfluß.